Was ist die Milpa?

Die Milpa – in Deutschland gelegentlich despektierlich auch als „Indianerbeet“ bezeichnet – ist ein Landwirtschaftssystem, das vor vielen Jahrhunderten in Mesoamerika entstanden ist. Von Mexiko über Mittel- bis Südamerika bauen viele Landwirte die Milpa noch immer traditionell an.


Das Herzstück der Milpa ist der Mais. Er spielt in vielen Kulturen Lateinamerikas eine zentrale Rolle. So besagt beispielsweise Popol Vuh, das heiligen Buch der Maya, die Götter haben den Menschen aus Mais geschaffen. Über 60 verschiedene Arten Mais wachsen alleine in Mexiko: Vom in Deutschland üblichen Zuckermais, über den in Mexiko stark verbreiteten und weniger süßen weißen Mais, bis hin zu roten oder blauen Kolben.


Im Gegensatz zu Maisfeldern in Deutschland wächst der Mais in der Milpa allerdings nicht alleine: Weitere Gemüse- und Pflanzensorten, Pilze und Insekten sorgen für eine ausgewogene Mischkultur. Dabei unterstützen sich die verschieden Pflanzen gegenseitig. Ob für kulinarische oder medizinische Zwecke, als Düngemittel oder zur Bekämpfung von Schädlingen: Jedes Element hat seine Funktion.


Pflanzen in der Milpa In der Milpa wachsen neben dem Mais auch Kürbisse, Bohnen und andere Pflanzen.